- Bogenentladung
- Bo|gen|ent|la|dung ↑ Gasentladung.
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Bogenentladung,elektrische Gasentladung hoher Stromdichte (bis zu einigen 1 000 A/cm2) und Leuchtdichte (bis zu 1 500 cd/mm2). Eine Kohlebogenentladung bildet sich z. B. aus, wenn man zwei Kohlestäbe, an die eine Spannung von über 60 Volt gelegt wurde, zur Berührung bringt, sodass sie aufgrund des hohen Übergangswiderstandes an der Berührungsstelle ins Glühen geraten, und sie dann wieder auseinander zieht. Der negative Kohlestab (Kathode) sendet dann aufgrund des glühelektrischen Effekts Elektronen aus, die zum positiven Kohlestab (Anode) fliegen und durch Stoßionisierung von Luft- oder Gasmolekülen neue Elektronen freisetzen. Während die Elektronen bei ihrem Aufprall auf die Anode diese stark aufheizen, wobei sich ein sehr intensiv leuchtender Bogenkrater bildet, bewegen sich die gleichzeitig erzeugten positiven Ionen ihrerseits beschleunigt zur Kathode und heizen sie bei ihrem Aufprall weiter auf, sodass sich die Glühemission von Elektronen bedeutend verstärkt. Insgesamt wird die Luft zwischen den Kohlestäben stark erhitzt (bis auf Temperaturen zwischen 4 000 und 10 000 ºC) und zum starken Leuchten angeregt; es bildet sich ein zusammenhängender Lichtbogen, die Bogensäule, aus. Die Bogenentladung wird daher sowohl in Bogenlampen als auch zur Erzeugung hoher Temperaturen ausgenutzt.
Universal-Lexikon. 2012.